Clematis im Garten

Rouge Cardinal 500

Rouge Cardinal

Jackmanii Alba 500

Jackmanii alba

Clematis Perle d' Azur 500

Emilia Plater

HPClematis Multiblue

Multiblue

Vivyan Pennell 500 II

Vyvyan Pennell

Beauty of Worcester 500

Beauty of Worcester

Huldine 500

Huldine

mrs-cholmondely-gruss-an-zabern-500

Mrs Cholmondely+Gruß an Zabern

Clematis Jackmanii 500

Wazawska Nike

…Die Liste der Clematis in unserem Garten: Clematis Hybriden Niobe    W. Noll 1970/1975 PL Silver Moon   P. Picton GB 1971 Vyvyan Pennell   W. Pennell 1954/1959 GB Duchess of Edinburgh  Jackmann+son 1871  GB HF Young   W. Pennell 1954/1959 GB Ernest Markham   E.Markham 1926/1938 GB Jackmanii Alba   C. Noble 1878 GB Dorothy Walton syn. Bagatelle 1930 F Comtesse Bouchaud  Morel F  1900 William Kennet   Jackmann+son 1875 GB Hagleys Hybrid   P. Picton 1945/56 Perle d’Azur    Morel 1885 F Rouge Cardinal    Girault 1968 F Jackmanii   G. Jackmann 1862/63  GB Multiblue   Boulter +Zoon 1983 NL  Königskind    Westphal 1994 D MRS Cholmondeley    C. Noble 1873 GB Beauty of Worcester     R. Smith 1886/90 GB Ville de Lyon    F. Morel1899 F Fryderik Chopin   Franczak 1995 PL  Nelly Moser    Moser+Fils1897 Matsuridaiko…  Vaalge Daam    Kivistik 1980 Est   Crystal Fountain Hajakawa 1994 Jap  Victoria   T. Cripps +Son 1867 GB  Ascotiensis    Standish 1874 GB Dancin  Dorian   Snoeijer 2000/2009 Justa    Bakevicius 1988 LIT Clematis viticella Romantika    Kivistik 1983 USSR/Estland  Etoile Violette    Morel 1885 F Huldine   Morel 1914 F Entel   Kivistik 1984 EST  Betty Corning   Steffen 1932 USA  Scented   Hanning 2012 NL Prince Charles   A.Keay 1975/76 NZ  Emilia Plater   S. Franczak 1967/1986 Pl Venosa Violacea   Lemoine +Fils 1883 F   Clematis herbaceous Arabella   B. Fretwell 1990 GB Durandii  Durand Freres 1870 Amelia  B. Fretwell 1994 GB Lord Herschell   B. Fretwell GB Pastel Pink   B. Fretwell 1986 GB Juuli   Kivistik 1984/88 Est  Ember   B. Fretwell 1986 GB Forever   B. Fretwell 1985/2008 Cylindrica… Integrifolia alba 1985 CDN Saphyra Indigo   Arene-Querard 1994 F Pretty Blue Zopre   Snoeijer 1992 NL  Star River   Snoeijer 2000 NL Olgae( unklar)  Aromatica 1845 F Blue Ribbon …(?) Mrs Robert Brydon  R. Brydon 1935/1953 Clematis texensis Duchess of Albany   Jackmann+ Son 1890 Gravetye Beauty   F. Morel 1900/14   Clematis orientalis/tanguitica Orange Peel.. + Lambton Park   Bennett 1985 GB Wildarten/alpina,macropetala Markhams Pink   Markham 1935 GB Francis Rivis   Morris 1965 GB   Albina Plena   Johnson 1982 S

Silver Moon+ Falstaff

Juuli am Rosenbogen

Saphira Indigo+R.Gela Tepelmann

Clematis haben viele Vorteile, die für jeden Gärtner offensichtlich sind. Ihre verschiedenen
Klassen decken ein weites Spektrum von Blühzeiten ab, vom zeitigen Frühjahr (Clematis
montana) bis zum Herbst (Hybriden). Sie erschließen die Vertikale, sind hervorragend
kombinierbar und mit ein wenig Geduld und Pflege lange Jahre gute und zuverlässige
Begleiter im Garten.
Jedenfalls hatte mich in einem Garten, ich habe leider vergessen wo, das Duett aus der
Clematis Warszawska Nike und dem Rambler New Dawn sehr beeindruckt. Ein samtiges Rot
und ein silbriges Rosa passen einfach perfekt zusammen, die beiden schienen wie gemacht
füreinander. Das konnte ich mir gut an unserer Westwand vorstellen und es regte mich so an,
dass ich mich kopfüber in Bücher und Kataloge stürzte und dabei „Clematis on the
Web“ entdeckte, eine ganz hervorragende Website für alles im Zusammenhang mit Clematis.
Sie gewährt unendliche Möglichkeiten zum Stöbern oder auch für die gezielte Suche. Darüber
wurde ich richtig enthusiastisch und begann, verschiedenste Sorten auszuprobieren. Mein
Rosengarten bietet ja auch viele Kombinationsmöglichkeiten für Clematis und Rosen. Ich
entdeckte, dass es eine ganze Reihe historische Clematiden gab, die zur gleichen Zeit sowohl
in Großbritannien als auch in Frankreich gezüchtet wurden, wie viele der historischen Rosen,
die hier schon wuchsen. Darunter die dunkelblaue Victoria 1867 von Cripps & Son,
Ascotiensis 1874 von Standish und Perle d’Azur 1885 von Morel.
Es reizte mich, Clematis und Rosen bestimmter Epochen zu kombinieren und zu entdecken,
ob und wie sie harmonieren würden.
Dabei müssen die beiden Partner natürlich von der Größe her zusammenpassen. Eine riesige
Clematis montana in eine mittelgroße Strauchrose zu lenken ist bizarr, ebenso eine
Staudenclematis mit Paulʼs Himalayan Musk zu kombinieren, die bis zu 10 m Höhe erreichen
kann.
Meine Entdeckung des letzten Jahres waren Staudenclematis, die in der Höhe zwischen 30 cm
und 2,50 m variieren, winterhart sind und wie Stauden behandelt werden können. Die höheren
Sorten (Cylindrica, Durandii) lassen sich ausgezeichnet in größere Strauch- oder Kletterrosen
leiten, die niedrigeren sind hervorragende Begleitstauden für Rosen oder eine Ergänzung im
Staudenbeet. Eine der besten Sorten heißt Juuli und wurde von Uno Kivistik in Estland 1984
gezüchtet. Juuli wächst hier an einem der Rosenbögen zusammen mit dem Rambler Breeze
Hill 2,50 m in die Höhe. Ich schneide sie jedes Jahr auf 1,50 m zurück. Das scheint ihr
bestens zu gefallen.
Emilia Plater aus der Viticella-Gruppe blüht einmal lang und ausdauernd im Juli in einem
zarten Blau. Sie hat sich den Rambler Glenn Dale als Partner gesucht. Ihre Blühzeiten
überschneiden sich leider nicht, aber als Klettergerüst ist die Rose gut geeignet. Daneben
befindet sich Easleaʼs Golden Rambler, als großer Strauch geschnitten, und darunter habe ich
die Clematis-Hybride Huldine gesetzt. Im Katalog des in unserer Nähe wirkenden
Clematiszüchters Westphal wurde schon die dezente Warnung ausgesprochen, Huldine
könnte sehr eigen sein. Was mich neugierig machte.
Hier blühte sie erst nach vier Jahren, ich glaube, da hatte ich sie innerlich schon aufgegeben.
Sie hatte aber einfach eine sehr lange Anlaufzeit gebraucht und blühte schließlich in einem
wunderschönen, elfenbeinfarbenen Weiß. Von da an wurde sie jedes Jahr üppiger und ich
freue mich immer, wenn sich ihre Blüten zum ersten Mal öffnen.
An der Südostseite, in einem schmalen Beet mit ausreichendem Abstand zur Hausmauer,
wächst die Austin-Rose Falstaff. Ein ausladender, kräftiger und gut bestachelter Strauch.
Darunter habe ich die Hybride Silver Moon gepflanzt, in einem abgetönten Weiß mit einem
leichten Blauschimmer. Sie schaffte es, zusammen mit Falstaff zu blühen. Der Kontrast ist
äußerst sehenswert. Die schweren dunkelroten Falstaffblüten mit der beinahe schwerelosen
hellen Clematis – diese Kombination ist mir, glaube ich, ganz gut gelungen.
Im Vorgarten vor der Weißdornhecke wächst die Austin-Rose Golden Celebration an einem
Dreibein. Daran habe ich die samtig-dunkelrote Hybride Niobe gesetzt. Niobe blüht relativ
früh, Ende Mai, Anfang Juni. Sie wird hier nicht allzu hoch, hat das Dreibein aber schon
besetzt und fühlt sich zwischen den großen Strauchrosen pudelwohl.
Am ältesten Baum im Garten, einer inzwischen kronenlosen Birne, rankt sich die Hybride
Mrs Cholmondeley empor. Sie wurde 1873 in Großbritannien gezüchtet und blüht in einem
sanften Lavendelblau. Daneben setzte ich einen Steckling des Ramblers Gruß an Zabern, den
ich im Rosarium in Uetersen schneiden konnte und der sich mittlerweile zu einem prächtigen
Kletterer entwickelt hat. Seine schneeweißen Büschelblüten harmonieren perfekt mit der
britischen Mrs Cholmondeley und den Strauchrosen im Vordergrund, der weißblütigen
Damaszener Botzaris und der sanft rosafarbenen Sharifa Asma von Austin.
Im hinteren Gartenbereich steht ein erst kürzlich aufgestellter Rosenbogen mit den Ramblern
Debutante und Bleu Magenta. Auf der Debutante-Seite habe ich die Hybride Vyvyan Pennell
gepflanzt, auf der Bleu Magenta-Seite die weiße Jackmanii Alba. Beide Clematis mussten
umziehen und haben den Umzug ganz unterschiedlich vertragen. Vyvyan Pennell ist weiter
gewachsen und hat sofort geblüht, als sei gar nichts passiert. Miss Alba hat protestiert und zu
allem Überfluss hatte der gartenansässige Hase Geschmack an ihr gefunden. Sodass ich ihr
einen kleinen Schutzzaun bauen musste und sehen werde, was sie im nächsten Frühjahr zu tun
gedenkt.
Vyvyan Pennell trägt riesige gefüllte, lilablaue Blüten, die hervorragend mit den zartweißen
kleinen Blüten von Debutante harmonieren können, wenn sie es schaffen, sich auf einen
gemeinsamen Blühzeitraum zu einigen. Dieses Jahr war die Clematis eindeutig zu früh dran,
schade, aber nicht zu ändern.
Ich könnte noch etliche Beispiele für Kombinationsmöglichkeiten nennen, werde mich aber
auf ein Abschließendes beschränken: Die Hybride Beauty of Worcester blüht zusammen mit
Old Glory, wie die Briten sie nennen, oder korrekt Gloire de Dijon. Beauty ist um 1890 in
Großbritannien entstanden und blüht in einem dunklen Blau zunächst im Juni mit gefüllten
Blüten, später im August nochmals, dann aber ungefüllt. Ihr Standort ist eine Westmauer
neben einer der Regentonnen, aber unter einem leichten Dachvorstand, sodass sie im Sommer
auf regelmäßiges Wässern angewiesen ist. Gloire de Dijon blüht in einem ledrigen Apricot,
ich glaube, die beiden hatten es dieses Jahr knapp verpasst, gemeinsam zu blühen. Die dicken,
stachligen Triebe der Rose sind jedenfalls eine ausgezeichnete Kletterhilfe für die Schönheit
aus Worcester. Viele Gartenbesucher bleiben davor stehen, um nach ihrem Namen zu fragen,
die Masse gefüllter Blüten in 2 m Höhe über dem Eingang zum Gartencafé sieht schon
ziemlich spektakulär aus.
Eine wichtige Erkenntnis im Umgang mit Clematis war für mich: Sie brauchen Zeit. Eine
vieltriebige Pflanze, die reich blüht, wird etwa drei Jahre dazu benötigen, gute Pflege und ein
den Bedürfnissen entsprechender Standort vorausgesetzt. Regelmäßiges Gießen in
Trockenphasen, Dünger und/oder Kompost sowie ergänzend Holzasche sind dann
unerlässlich. Die Standorte orientieren sich am ehesten an den Rückschnittklassen: Viticella
eher in der Sonne, Hybriden gerne halbschattig, Staudige Sonne bis Halbschatten. Die
Toleranzbreite scheint hier relativ hoch zu sein. Trockene Südostlagen haben sich hier
allerdings für Clematis nicht bewährt und ich werde die Viticella Venosa Violacea und die
Hybride Sandy Denny wohl noch umpflanzen, an eine luftige Westwand, denke ich